waldimker hat geschrieben:Danke.
Und: Ginge das im hohen Boden, im sehr hohen? Ich möchte ungern mit Leerzargen ankommen. Da hab ich ja gleich einen Anhänger voll leere Zargen beinand... und das zweimal. Und dann im Lager auch noch. "Edelstahl", was meinst Du?
Hallo allerseits,
hatte die Aufforderung an mich überlesen.
Den Oxamat habe ich zwar schon im Einsatz gesehen, eigene Erfahrung damit habe ich aber nicht.
Bei mehrmaliger Bedampfung gehe ich davon aus, dass die Stövchenvariante deutlich weniger Arbeit macht. Es erfordert zwar den Grundaufwand die Leerzarge und das Absperrgitter aufzulegen. Wenn dieses aber erledigt ist, macht eine Bedampfung einen Aufwand von 1 bis 2 Minuten (Simon sagte, weniger als eine Minute). Die Möglichkeit der Verdampfung im hohen Boden kann ich ohne Kenntnis der konkreten Umstände nicht beurteilen. Dazu müsste man Details kennen. Ein wesentlicher Vorteil der Stövchenverdampfung ist die Anwendersicherheit. Bis die Sublimation startet, bin ich schon einige Meter weg und bei Windstille oder wenn ich gegen den Wind arbeite, komme ich nicht mit Sublimat in Kontakt. Bezüglich der Oxalsäureniederschläge verwende ich nur Handschuhe.
Die Wärme eines normalen Teelichtes reicht aus. Durch die konstruktive Gestaltung wird die von dem Teelicht erzeugte Wärme gut ausgenützt. Wenn man das Teelicht anzündet, brennt der Docht zurück und es entsteht nur eine kleine Flamme. Wenn der Brennstoffspiegel dann sinkt, wird die Flamme größer, da mehr Docht aus dem Brennstoff ragt. Im laufenden Betrieb brennt der Docht nicht so weit zurück wie beim Anzünden. Ein namhafter Bienenwissenschaftler hat die Sache getestet und arbeitet inzwischen standardmäßig mit den Dingern. Wenn mal eine Bedampfung nicht klappt, hängt man an die Serie eben hinten noch eine an.
Die Sache mit der Zersetzung der Oxalsäure kann ich nicht nachvollziehen. Ich verdampfe Oxalsäuredihydrat in Pulver oder Tablettenform. Oxalsäuredihydrat hat einen Schmelzpunkt von 100 bis 102 Grad und einen Siedepunkt von 108 bis 109 Grad. Die Stövchen werden etwa 115 bis 125 Grad warm. Die Zersetzungstemperatur liegt viel höher.
Das Bedampfungskonzept ist einfach. Wenn Brut vorhanden ist, braucht‘s eine Blockbehandlung. Im Sommer sollte man nicht versuchen, die letzte Milbe zu erwischen, da infolge Verflug, Räuberei etc. ständig neue Milben eingetragen werden, die man dann infolge der getakteten Behandlung auf der Windel findet. Im Sommer und Herbst sollte man unter der Schadschwelle bleiben. Das erreicht man normalerweise mit einer Blockbehandlung (3x alle 5 bis 6 Tage) im August und dann etwa alle drei Wochen bis es kalt wird und der Bienenflug nachlässt. Dann kann man größere Abstände wählen. Wenn man im Winter eine Bedampfung bei Brutfreiheit platzieren kann, ist das Volk normalerweise milbenfrei. Wenn das Volk durchbrütet, mache ich im Winter eine Blockbehandlung 4 x alle 4 Tage. Der große Vorteil der Oxalsäurebedampfung ist die gute Verträglichkeit und die weitgehende Witterungsunabhängigkeit. Das Verfahren steht praktisch den ganzen Herbst und Frühwinter zur Verfügung.
Bei der Gemülldiagnose muss man im Sommer und Herbst beachten, dass erst nach 2 bis drei Wochen der wesentliche Behandlungsabfall aufhört und sich der natürliche Milbenfall einstellt. Die letzten von der Oxalsäure getroffenen Milben fallen nach Dr. Liebig erst nach 4 bis 5 Wochen. Das sind aber wenige. Diese spielen im Sommer und Herbst kaum eine Rolle. Bei der Winterbehandlung, wenn man versucht alle Milben zu erwischen sind natürlich auch einzelne Milben auf der Windel relevant. Ich war von der Gemülldiagnose lange Zeit verunsichert, weil relativ viele Milben gefallen sind. Daraufhin habe ich bei den Völkern, bei denen die meisten Milben fielen Puderzuckerdiagnosen gemacht, das hat mich dann wieder beruhigt.
Ich hoffe alle Fragen beantwortet zu haben. Ansonsten bitte Fragen stellen. Ich antworte im Rahmen meiner eigenen Kenntnisse gerne.
Viele Grüße
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