Nach Untersuchungen eines Biologen einer spanischen Universität, hat sich das Verhalten der Varroamilben in den letzten Jahren verändert.
Das erklärt auch warum viele Behandlungsarten nicht mehr funktionieren können. Das Verhältnis der Milben, die sich in den Brutzellen aufhalten, zu denen, die sich auf den Bienen befinden, hat sich verändert. Gestern waren wir hier in La Palma auf einem Imkertreff wo 2 Profiimker vom Festlandspanien auch über das Varroaproblem Vorträge hielten.
Da berichtete der eine daß sich die Verhaltensweisen der Varroen in den letzten 30 Jahren entschieden verändert haben.
– Früher waren die phoretischen Varroen häufig auf dem Rücken der Bienen zu finden und jetzt bevorzugen sie die Brust der Bienen.
Somit können viele Varroen auf den Bienen sein und man sieht sie nicht so einfach.
– Und das noch wichtigere ist daß früher ca 2/3 der Varroen sich in den Brutzellen aufhielten und ein drittel auf den Bienen phoretisch waren.Das hat sich auch schrittweise verändert und jetzt sollen es 85% in der Brut sein und nur 15% auf den Bienen.
Das ist ungeheur wichtig auch für uns.
Bei der Puderzuckerbehandlung sind wir von dem Drittel ausgegangen die auf den Bienen sind und jetzt sollen es weniger als die Hälfte davon sein. Dann kann das nicht mehr so funktionieren.
Den Bericht mag ich so nicht zustimmen. Auch schon vor 30 Jahren waren die Milben mehr in der Brut zu finden als auf den Bienen. Die Zahlen sind eher an den Haaren herbeigezogen als valide erhoben.
Es ist zwar richtig, dass sich vieles verändert hat (Völkerführung, Wetterlage, Behandlungmittel etc). Trozdem bleibt dazu zu sagen, dass man im Bezug auf Diagnose sich nicht auf eine "Puderzuckerbehandlung", die zugegebener Maßen auch von einigen Bieneninstuten empfohlen wird, verlassen sollte sondern ausschließlich das Einlegen von Windeln, und Auszählen von Milben über einen bestimmten Diagnosezeitraumes. Eine Diagnose mit Puderzucker ist vergleichbar mit einer Fahrt mit einem Ozeandampfer ohne Navigationsgerät.
Fazit:
Oxalsäure und Chemiebehandlung der Bienenstöcke bei vorhandener Brut wird immer erfolgloser. Einzige Lösung ist daß sich die Bienen aus eigener Kraft wehren.
Ebenso stimme ich der gewonnenen Erkentnis des Fazits zu diesem Bericht nicht zu, denn dass Bienen sich aus eigener Kraft gegen die Varroa-Milbe wehren können ist absolutes Wunschdenken zumindest so lange, wie in der Zucht auf "Sanftmut" selektiert wird, was - mehrfach nachgewiesen sich negativ auf den Putztrieb der Völker auswirkt (was selbstverständlich nur ein einziger Bauteil der Strategie einnimmt).
Eine Oxalsäurebehandlung, zur richtigen Zeit in der richtigen Form ist nach wie vor wirksam, wenn die bereits bekannten Möglichkeiten eingehalten werden.
Das Thema Oxalsäurebahndlung ist, wie es sich zeigt erst am Anfang. Leider tritt man in der Erforschung der OS-Methoden seit dem Jahr 2001/2003 auf der Stelle und keiner mag daran weiter arbeiten. Dabei konnte doch, schaut man über den Tellerrand hinaus, aufgezeigt werden, dass viele Methoden der OS - Behandlung eine wunderbare alternative darstellen. Ich spreche hier von Sublimation, Sprühverfahren, OSinal-Tüchern etc.
Mein persönliches Fazit: man muss weg von starren und sturen Behandlungsformen & Vorgaben (=Behandlungskonzepten), die ledliglich ein Anhaltspunkt geben, aber schon lange eigentlich aufgearbeitet gehören. Den Bienen sich selbst der Milbe zu überlassen ist in der derzeitigen Situation ein großes wagnis.
Die Hauptarbeit des Imkers beginnt nach der Abschleuderung des Sommerhonigs mit Diagnosen, Behandlen zur richtigen Zeit mit richtiger Methode. Die Arbeiten davor an den Völkern ist reine "liebelei" ....